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Septembre 1881

Tableau 1

c

Pegelstation

Binnenflüsse niedrig

Binnenflüsse hoch

Höchster Wasserstand

1876 Juni m 1881 Sept. m 1872 Mai m 1882 Dez. m 1896 März m
Waldshut 6.67 6.30 5.29 5.60 4.64
Straßburg 6.65 6.47 6.27 6.47 5.56
Cours d'eau:Rhin
Date:Le 1 / 9 / 1881
Localités touchées:Bâle, Neuenburg-am-Rhein, Kehl, Huningue, Blodelsheim, Offendorf, Drusenheim, Strasbourg, Schoenau, Sundhouse, Rhinau, Boofzheim, Daubensand, Obenheim, Gerstheim
Causes:Fortes précipitations -
Conséquences:Dommages environnementaux - Dommages fonctionnels - Dommages matériels -
Source 1:Naturwissenschaftlicher Verein (Karlsruhe), "Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Karlsruhe", Karlsruhe : [s.n.], vol. 9-10, 1883-1888.
 1881. Der September — sonst der trockenste Monat - brachte (nachdem schon im August viel Regen gefallen war) ungeheure Regenmengen, welche namentlich auf Schweizerischem Gebiet mannigfache Erdrutsche (siehe daselbst) veranlassten, und gefährliche Hochwasser zur Folge hatten. Ueber die schnell vorübergehenden Hochwasser der Wutach, Schlücht, Deggenhauser Aach, Oos und anderer Flüsse und Bäche liegen mancherlei Berichte vor. Von allgemeinerem Interesse dürften aber folgende, aus Zeitungsberichten zusammengestellte Nachrichten sein, welche erkennen lassen, wie sich im Rheine die Hochwasser-Fluthwelle abwärts bewegt hat. Bei Waldshut stieg der Rhein vorn 1. -2. (Morgens 8h) um 1 ¾ m; bis zum Morgen des 3. war schon wieder Abnahme eingetreten. In Basel stieg der Rhein am 2. Tag - über so stark , dass das Ufer auf der Kleinbasler Seite ganz überschwemmt wurde; und auch auf der Grossbasler Seite trat der Rhein bei der Schifflände aus. Bei Birsfelden riss das Hochwasser die Birsbrücke hinweg. Bei Hüningen erreichte der Rhein in der Nacht vom 2. auf 3. den höchsten Stand. Dabei wurden 22 Pontons der dortigen Schiffbrücke abgetrieben, von denen aber 15 unbeschädigt bei Märkt und Kirchen wieder gelandet wurden. Aus Neuenburg wird berichtet (Karlsr. Ztg. vom 7. September): In Folge der Regentage vergangener Woche hatte der Rhein am Samstag (3.) früh die Höhe von 1876 um 35 cm überstiegen und mit Bangen sah man Baumstämme, Hölzer, Wurzelstöcke, Gebäudetheile , Gartenzäune, Fässer, Mobilien, Flösse u. s. f. die trüben Fluthen abwärts treiben; in der Nacht vom 2. zum 3. Sept. kamen die losgerissenen Pontons der Hüninger Schiffbrücke und war der Anprall an die hiesige so gewaltig, dass einige Verbindungsketten zerrissen, doch die Brücke selbst widerstand. Am Sonntag (4.) ist der Rhein wieder um 1 m gefallen, doch die Verbindung mit der Schiffbrücke noch unterbrochen; diesmal blieben wir, dank der soliden und praktischen Eisenbahn - und Dammbauten, vor grösserem Schaden bewahrt, trotzdem eine Schleusse der sog. Klosterau durchbrochen und gewaltige Wasserwogen gegen den Eisenbahn- Damm anprallten. Unterhalb der Stadt durchbrach das Wasser einen Schutzdamm und überflutbete die Felder zwischen hier und Zienken. — Bei Kehl stieg der Rhein seit dem Abend des 2. rasch und fing am 4. Morgens 4h wieder zu fallen an. Die Strasse von Kehl nach Strassburg wurde theilweise überschwemmt. Die Ill blieb von der Rhein-Hochfluth ganz unberührt. — In Maxau wurde in Folge des Hochwassers am 5. der Bahnbetrieb über die Schiffbrücke eingestellt; ebenso am 6. bei Speier. Am Morgen des 6. trat hei Maxau Stillstand im Steigen ein. Die bekanntlich nicht eingedämmte Rheininsel Elisabethwörth war an diesen Tagen gänzlich unter Wasser. Bei Philippsburg stieg der Rhein rasch vom 4. bis 6.; auch am 7. setzte sich das Steigen hier sowie in Ketsch und Mannheim noch fort. Bei Mannheim wurde die Stephanienpromenade und der Neckarauer Wald völlig unter Wasser gesetzt. Auch hei Brühl wurden fast alle Felder und Wiesen überschwemmt. — Nach der Els.-Lothr. Ztg. ei reichte der Rhein auf der unterhalb Hüningen gelegenen Strecke im Durchschnitt das Niveau des 1876er Hochwassers (des höchsten in diesem Jahrhundert), während er in Hüningen selbst nicht so hoch stieg. Der höchste Stand der Fluthwelle war hei Blodelsheim 17, bei Breisach 4, bei Rheinau 19, bei Offendorf 8 cm höher, dagegen bei Kehl 15 und bei Drusenheim 16 cm geringer als im Jahre 1876. Am meisten bedroht waren die von Schönau bis Gerstheim gelegenen Ortschaften. Der Damm oberhalb Schönau wurde nur mit der grössten Mühe gehalten. In der Dammstrecke zwischen Schönau und Rheinau, gegenüber Sundhausen, entstanden drei Dammbrüche. Die Wassermengen, welche sich durch diese Breschen hinter die Dämme ergossen , überschwemmten die Gemeindefluren von Rheinau , Boofzheim, Daubensand, Obenheim und Gerstheim; ein grosser Theil der Häuser in diesen Ortschaften wurde unter Wasser gesetzt, so dass der Verkehr nur durch Nachen möglich war.
Source 2:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 398 D 901.
 Verordnung über den Nachrichtendienst bei Hochwasser des Rheins, der Ill, Thur, Fecht, Leber, Breusch, Zorn und der Moder, erlassen von dem Ministerium für Elsass-Lothringen am 29. Januar 1902, Straßburg, Elsässische Druckerei, vormals G. Fischbach, 1902 : « (...) Thatsächlich sind Oberrhein bedeutende hochwasser aufgetreten, wobei die Quellgebiete des Rheins und dessen Zuflüsse aus der Schweiz nur wenig betheiligt waren (hochwasser vom Mai 1872 und vom Dezember 1882), während andererseits ohne erhebliche Niederschläge in den Gebieten des Schwarzwaldes und der Vogesen, hauptsächlich nur durch die schweizerischen Zuflüsse, die Wasserstände im Oberrhein ein außerordentliches Maß erreicht haben. (hochwasser vom Juni 1876 und vom September 1881). »
Source 3:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 398 D 901.
 Verordnung über den Nachrichtendienst bei Hochwasser des Rheins, der Ill, Thur, Fecht, Leber, Breusch, Zorn und der Moder, erlassen von dem Ministerium für Elsass-Lothringen am 29. Januar 1902, Straßburg, Elsässische Druckerei, vormals G. Fischbach, 1902 : « (...) Im „Centralbureau für Meteorologie und hydrographie im Großherzogthum Baden“ zu Karlsruhe ist eine Reihe von hochwassern des Rheins vergleichend untersucht worden, nämlich: 1. Die hochwasser vom Mai 1872, März 1876, Februar 1877, Oktober-November 1880, November 1882, Dezember 1882 und März 1896, welche hauptsächlich durch Anschwellungen der Zuflüsse aus dem Schwarzwalde und den Vogesen beeinflusst waren; 2. Die hochwasser vom Juni 1876, Juni 1878 und September 1881, welche insbesondere durch eine von Waldhut herabrückende hochwasserwelle hervorgerufen sind, bei welchen also das Verhalten der Zuflüsse aus dem Schwarzwalde und den Vogesen nur von unterordneten Einflüsse war. »
Source 4:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 398 D 901.
 Verordnung über den Nachrichtendienst bei Hochwasser des Rheins, der Ill, Thur, Fecht, Leber, Breusch, Zorn und der Moder, erlassen von dem Ministerium für Elsass-Lothringen am 29. Januar 1902, Straßburg, Elsässische Druckerei, vormals G. Fischbach, 1902 : Tableau comparatif des hauteurs d’eau atteintes aux stations de Waldshut et de Strasbourg lors des crues de juin 1876, septembre 1881, mai 1872, décembre 1882 et mars 1896. Cf. Tableau 1 ci-dessus.
Source 5:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 398 D 901.
 Verordnung über den Nachrichtendienst bei Hochwasser des Rheins, der Ill, Thur, Fecht, Leber, Breusch, Zorn und der Moder, erlassen von dem Ministerium für Elsass-Lothringen am 29. Januar 1902, Straßburg, Elsässische Druckerei, vormals G. Fischbach, 1902 : Uebersicht der höchsten Wasserstände der Rheinhochwasser von 1851 bis 1900. Cf. Tableau 2 ci-dessus.

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