Hochwasserereignisse

DETAIL DE L'ARTICLE

12 juin 1876

Wasserlauf:Ill, Rhin
Date:Am 12 / 6 / 1876
betroffenen Gemeinden:Biesheim, Vogelsheim, Algolsheim, Obersaasheim, Nambsheim, Geiswasser, Vogelgrun, Artzenheim, Neuf-Brisach, Huningue, Rosenau, Balzenheim, Vieux-Brisach, Schoenau, Diebolsheim, Sundhouse, Saasenheim, Strasbourg, Efringen-Kirchen, Istein
Ursachen:Unbekannt -
Nachwirkungen:Umweltschäden - Funktionellen Schäden - Sachschäden -
Quelle 1:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Nachricht des Bürgermeisters von Geiswasser an Kreis-Direktor in Colmar : Das Wasser fällt.
Quelle 2:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Nachricht der berittenen Gendarmerie-Brigade aus Neu-Breisach : Das Wasser fällt in Biesheim, Vogelsheim, Algolsheim und Obersaasheim.
Quelle 3:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Telegramm an Kreis-Direktion Colmar aus Neubreisach : Rhein in stetigem Fallen.
Quelle 4:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Bericht aus Colmar. Gestern habe ich die von der Überschwemmung meist heimgesuchten Gemeinden Nambsheim, Geiswasser und Vogelgrün besucht. Nambsheim : Das Dorf ist überschwemmt, die Bewohner sind zurück. Geiswasser : Nur einige Höfe haben unter Wasser gestanden. Vogelgrün : Dorf war überschwemmt ; auch die höher gelegenen Häuser ; kompletter Ernteausfall.
Quelle 5:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Bericht des Bürgermeisters von Arzenheim an Kreis-Direktor, Colmar : Ungeachtet unserer Mühen und Arbeit konnten wir die Dammschleuse nicht halten. “Die wüthende Kraft des Wassers hat den Damm untergraben. Den 14. Juni um halb drei Uhr Morgens wurde der Damm an den Seiten der Schleusen durchbrochen : eine Stunde später, halb vier Uhr, riß das Wasser die ganzen Schleusen mit sich.
Quelle 6:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Oberpräsident Elsaß-Lothringen an die drei Rheinbau-Ingenieure : Sie sollen sich schnellstens um die provisorische Instandsetzung aller der Wasserbauverwaltung gehörenden Brücken kümmern, damit der Verkehr wieder fließen kann.
Quelle 7:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Nachricht der berittenen Gendarmerie-Brigade aus Neu-Breisach : Der Rhein ist fast schon wieder in sein altes Bett zurück getreten.
Quelle 8:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Zeitungsausschnitt (Unklar, welche Zeitung) : Bericht über das Rheinhochwasser vom 12. Juni 1876 : "Am 12.6. Nachmittags begann der Rhein mit solcher Schnelligkeit zu wachsen, daß noch am Abend des selben Tages alle Rheingemeinden alarmiert und zum Schutze der Rheindämme aufgeboten wurden. […]"
Quelle 9:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 8 AL 1.
 Telegramm von Neu-Breisach an Kreispräsidenten : Rhein fortwährend steigend, von 7 bis 10 Uhr 25 Centimeter. 6 Centimeter höher als 1852.
Quelle 10:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 8 AL 1.
 Telegramm von Mulhouse an Kreispräsidenten : Im Kreis Mülhausen Rhein heute Nacht ausgetreten, Hüningen stadt unter Wasser, ebenso Rosenau mit Umgebung, Menschen und Thiere aus Rosenau geflüchtet.
Quelle 11:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 8 AL 1.
 Telegramm von Neu-Breisach an Kreispräsidenten : Rhein in stetigem Fallen.
Quelle 12:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 8 AL 1.
 Telegramm von Oberpräsident Straßburg an Bezirkspräsident Colmar : „Requirieren Sie zum Schutz der Dämme überall wo nötig Militärhilfe“.
Quelle 13:Presse, "Elsässer Journal", 16 juin 1876.
 Neu Breisach - Gestern um 3 Uhr nachmittags kam die Höhe des Rheins derjenigen des großen Damms gleich, und überstieg also den Wasserstand von 1852 um 40 cm ! Dammbrüche gegenüber Vogelgrün, nicht weit von Rothgern, Gerstheim, auf der Höhe von Arzenheim (...).
Quelle 14:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Telegramm aus Mülhausen an Kreis-Direktion Colmar : Rheinhochwasser in mehreren Ortschaften aufgetreten.
Quelle 15:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Telegramm an Kreis-Direktion Colmar : Um 3 Uhr Damm an der Schleuse oberhalb Artzenheim gebrochen, Wasser um 6:30 Uhr noch am steigen, Balzenheim um 7:30 Uhr im Durchschnitt 65 cm unter Wasser.
Quelle 16:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Telegramm an Kreis-Direktion Colmar : Die Ponton-Brücke bei Hüningen ist weggespült. Bitte an alle Rheingemeinden, dass sie angeschwemmte Teile bergen sollen.
Quelle 17:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Telegramm an Kreis-Direktion Colmar aus Neubreisach : Rheindamm bei Vogelgrün und Artzenheim dreimal durchgebrochen, alle Gemarkungen längs des Flusses unter Wasser.
Quelle 18:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Illsyndicat (Horburg) an Kreisdirektor, Colmar : In Beantwortung der Anfrage vom 30. Mai, berichten wir, dass am letzten Sonntag, während die Bürger an der Befestigung der Dämme arbeiteten, das hohe Illgewässer an zwei Orten die noch neuen Dämme durchbrochen hat. Daher die Überschwemmung der Felder und des Dorfes. Die Wiederherstellung der Dämme übersteigt die dem Syndicat zur Verfügung stehenden Mittel. Dieses Ihnen anzuzeigen und Sie um Hilfe zu bitten, war das Syndicat heute auf dem Weg zu Ihnen nach Colmar, als die an der Ill beschäftigten Arbeiter, ihre Ohnmacht dem bereits sich wieder aufschwellenden Strohm Einhalt zu thun erkennend, um Hilfe riefen, so dass nun Syndicat und sämtliche Bürger an der Ill arbeiten. Doch ist es unmöglich, dem Wasser zu wehren. Deshalb bitten wir sie um die Zusendung eines competenten Ingenieurs und von Arbeitern mit dem nöthigen Material.
Quelle 19:Presse, "Ortenauer Bote", 22/06/1876.
 „Der Rhein bildet von den bad. Orten Efringen, Istein und Kleinkems bis über das elsässische Rosenau hinaus einen ununterbrochenen See, viel gewaltiger als 1852. In dem kleinen Istein sind etwa 130 Morgen, also fast sämtliches kultiviertes Land dieses Oertchens, überschwemmt. In Efringen wurden etwa 80, in Kleinkems 40 bis 45 Morgen Land unter Wasser gesetzt, so daß die Ernte für dieses Jahr größtentheils vernichtet sein wird, ganz abgesehen von dem Verlust von Futter und Streu auf den zusammen mehrere hundert Morgen großen Rheininseln. Noch größere Verluste haben mehrere tief liegende Orte jenseits des Rheins erlitten.“ (ein Morgen entspricht ca. 4050 m²).
Quelle 20:Presse, "Elsässer Journal", 20 juin 1876.
 Eingestürtzte Häuser auf der Ziegelau, Grotzau und in Neudorf ; Verkehr nach nach Musau nur noch mit Schiffen möglich ; Aufrufe zu Spenden.
Quelle 21:Staatsarchiv Freiburg (STAF), G 1282/3.
 Brückenmeister Alt-Breisach an Wasser- und Straßenbauinspektion Freiburg : "Der höchste Stand des Hochwassers war am 13. d.M., Nachmittag 5 Uhr: 0,09 m über 0. Nach dem Pegel-Rapport der hiesigen elsässischen Wasserbau-Inspektion war der höchste Wasserstand 1852 = 5,2 m und der höchste Stand am 13. d. Mts Nachmittag 5 Uhr = 5,5 m, somit 0,30 m höher als im Jahr 1852. Dies stimmt auch mit meinen Beobachtungen überein, während der Dammmeister Lutzenhofer die Höhenmarke 0,48 m höher als die Höhenmarke von 1852 einhauen ließ."
Quelle 22:Presse, "Elsässer Journal", 22 juin 1876.
 Schlettstadt - Dammbruch oberhalb des Dorfes Schönau in einer Breite von ca. 100 m. Dadurch wurden die Gemeinden Schönau, Diebolsheim, Sundhausen und Saasenheim stark getroffen. "Nicht nur steht fast der ganze Gemeindebann dieser Orte unter Wasser, sondern auch die Wohnhäuser, Stallungen und Scheunen selbst,m von denen bereits einige eingestürzt sind. Aus der Bresche des Damms strömt unausgesetzt Wasser mit großer Gewalt in die Ebene zum sicheren Ruin der Felder, der Ernte und der Häuser."
Quelle 23:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 7 AL 3.
 Auszug aus dem Protokolle der Sitzung vom 24. August 1877, Abschnitt VIII des Verwaltungsberichts, betreffend Wasserbau-Verwaltung, Bezirkstag des Unter-Elsass : « (...) Zu hoffen ist auch, dass in nächster Zeit durch den Breisacher Zweigkanal der Ill das Wasser, welches durch das Horburger-Wehr entnommen wird, wieder vollständig ersetzt werde. Die herzustellenden Rheinbauten, welche am 31. Dezbr. 1875 noch 6000 Meter betrugen, erreichten leider Ende 1876 in Folge der Hochwasser von März und Juni v. J. 10700 Meter und hat der große Wasserstand vom Februar d. J. den Rheinarbeiten weiteren Schaden zugefügt. (...) »

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