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Juin 1566

Cours d'eau:Rhin
Date:Le 2 / 6 / 1566
Localités touchées:Bâle, Vieux-Brisach, Strasbourg, Kehl
Causes:Fonte des neiges / redoux - Fortes précipitations -
Conséquences:Dommages environnementaux - Dommages fonctionnels - Dommages matériels -
Source 1:TSCHAMSER Malachias, "Annales oder Jahrs-Geschichten der Baarfüseren oder Minderen Brüder S. Franc. ord. insgemein Conventualen genannt, zu Thann", Vol. 2, Colmar, K. M. Hoffmann, 1864.
 "Den 19. und 20. Junij übergoß sich der Rhein, wlcher sonst, von Ostern an bis den 13. Junij, ohne Unterl,aß sehr hoch gestanden, also sehr, daß er zu Basel über der mindern Statt Vormauer in den Zwingelhoff, und auf dem Fischmarkh umb den Brunnen floss ; er thet großen Schaden im Salzhaus, verflösset allenthalben seine Revier anch alle Felder sampt der Frucht ; zu Breysach, Straßburg und andern Orthen stieß er die Joch von den Bruckhen, fiel darnach ein wenig. Bald darnach, denanntlichen den 13. Julij fuhr er widerumb gar nahe mit einer größeren Fluth brausende daher, daß man auch zu Basel, der Jochen eines und anderes mit eyßenen Ketten anspannen, und folgenden Winter drey gantz widerumb ernewern mußte."
Source 2:PFISTER Christian, "Überschwemmungen und Niedrigwasser im Einzugsgebiet des Rheins 1500–2000", dans KLÖTZLI Frank (dir.), Neujahresblatt der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, Der Rhein – Lebensader einer Region, n° 208, Alpnach Dorf, KOPRINT AG, 2006.
 Mai-Juli : extremes Ereignis in Basel.
Source 3:VISCHER Wilhelm, HEYNZ Moritz, "Basler Chroniken, Vol. 1 : Die Chronik des Fridolin Ryff 1514-1541, mit der Fortsetzung des Peter Ryff 1543-1585", Leipzig, S. Hirzel, 1872.
 "Anno 1566 ist der Rein zu Basell so gross worden uff den 20. junii, dasz man daselbst umb den brunnen, so uff dem Vischmerkt ist, mit weidlingen gefaren, ahn der kleinen statt über die rinckmuren ingelüffen, hat auch grossen schaden gethon, sonderlich im Saltzturn, zu Breisach 2 joch undt zu Strassburg zechen joch an den bruckhen hinweg gerissen."
Source 4:KLÖTZLI Frank (dir.), "Der Rhein - Lebensader einer Region", Zürich, Neujahrsblatt, hrsg. Naturforschende Gesellschaft, 2005.
 Im Einzugsgebiet des Rheins war die Überschwemmung im Sommer 1566 die gewaltigste in den letzten fünf Jahrhunderten: Der Winter 1565/66 gehört zu den schneereichsten seit 1500. Im Voralpen- und Alpengebiet ertranken die Kühe buchstäblich im Schnee, als man sie von einem Heustall zum anderen führen wollte, und der Schnee war auch zu tief, um Heu mit Schlitten heranzuführen. Für das auf 1000 bis 1600 m gelegene Hügelgebiet des Schwarzwaldes sind Schneehöhen von 3 m überliefert. Vergleichbare Schneemengen sind seither nur vom Winter 1998/99 bekannt. Die Wetterlage im Lawinenwinter 1999 (Februar) zeigt grosse Ähnlichkeit mit jener vom Februar 1566 (PFISTER, 2005). Als Ursache erwähnt der Berner Chronist Johannes Haller die ausserordentlich ergiebige Schneeschmelze, während der Luzerner Naturforscher und Staatsmann Renward Cysat dagegen «überfl üssig rägenwetter» im Juni, also anhaltende Niederschläge, hervorhebt. Johann Gottlieb Schrämli schreibt in seiner Thuner Chronik, die Flüsse seien im Juni «durch starke Regengüsse und die grosse Masse des geschmolzenen Schnees angeschwollen», so wie diese auch bei der schweren Überschwemmung vom 15. Mai 1999 der Fall war. Dagegen trat der Thunersee 1566 nicht über die Ufer, weil Simme und Kander, die weitaus bedeutendsten Wasserlieferanten, vor dem Kanderdurchstich von 1714 noch nicht in den See fl ossen. In Luzern stand der Vierwaldstättersee dreissig Tage lang nur eine Handbreit unterhalb der Kappellenbrücke, im Dorf Brunnen verkehrten Kähne von einem Haus zum anderen, und von Flüelen aus konnte man, wie beim Hochwasser 1987, mit Nachen mehr als einen Kilometer weit gegen Altdorf rudern. In Lindau stand der Bodensee, wie KOBELT (1926) anhand einer Hochwassermarke nachweist, nahe dem Rekordstand vom Juni 1817. In Basel fl utete der Rhein ungefähr sechs Wochen lang anderthalb Fuss (ca. 45 cm) unterhalb des niedrigeren Jochs der Brücke. Das Wasser beschädigte die Brücke so schwer, dass diese im folgenden Jahr unter hohen Kosten repariert werden musste. Dies deutet darauf hin, dass die Fluten höher reichten als bei den anhand von Pegeln geschätzten Abfl ussspitzen vom September 1852 und vom Juni 1876 (PFISTER, 2005). Als «Jahrtausendereignis» gilt die Flut von 1342 (BORK und HERMANN, 1988). Winterliche Hochwasser sind auf anhaltende, vorwiegend westwindbedingte Niederschläge zurückzuführen, die oft mit der Schmelzung erheblicher Schneemassen im Mittelland einhergingen (PFISTER, 1999).
Source 5:FRITSCH Paul, "Die Straßburger Chronik des Johannes Stedel", Strasbourg, Sebastian Brant-Verlag, 1934.
 "Um Pfingsten [2.6.] band man wegen der Grösse des Rheins die Brücke gegen Kehl mit Seilen und Ketten an Schiffe, gleichwohl riss der Strom am 14. Juni um 2 Uhr 9 Joch der Brücke hinweg. Diese trieben auf die erst in diesem Jahr erbaute neue Brücke zu [in Strassburg] und rissen auch hier 3 Joch hinweg. Auch wurde „der grosse gran mit dem Rad“ an einem Rain am Rhein geführt."
Source 6:KLEINLAUWEL Michael, "Straßburgische Chronick, Oder Kurtze Beschreibung von ankunfft, Erbaw- und Erweiterung der Statt Straßburg, wie auch vom Leben, Regierung, und Absterben der Bischoffen daselbsten…", Strasbourg, Carolus, 1625.
 "Auch hat ein groß Wasser neun Joch von der Rheinbruck genommen."
Source 7:MONE Franz Joseph, "Quellensammlung der badischen Landesgeschichte, (4 volumes), Vol. 2 (Straßburger Jahrgeschichten)", Karlsruhe, Macklot, 1854.
 "Uff pfingsten (2. Juni) ist der Rhein so groß worden, daß man die Rheinbruck gegen Kail (Kehl) an schiff mit sailern und ketten gebunden, hatt aber nichts geholffen, dan den 14. Juni um 2 uhren hat der Rhein mit gewalt 9 joch mit den schiffbrucken und höltzern hinweg gefürt, und an die neuw brucken, die man daz jar eben hat angefangen zu machen, getriben, daß es sie mit gerißen und nur 3 joch von der neuwen brucken stehen bliben. Auch so hat es den großen kran mit dem rad hinweg gefürtauf einen rain in dem Rhein, eines armbrust schutz weit, also daz man must leut und roß und was sie kondten hinüber führen, welches doch von strenge des Rheins schwerlich hat können sein ; dann der Rhein ist hinder das zollhaus, bis an die bruck bei dem zigelofen gelauffen, hat der statt und den fremden großen schaden gethanvon wegen der mess, daß man nit über die bruck, weder faren, reitten noch wandern kondt. Doch so hat man ettliche joch gemacht und in die schiff gestelt und encker eingeworffen, daß man wieder darüber hat faren können; war eben mitten in der mess geschehen."

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