Hochwasserereignisse

DETAIL DE L'ARTICLE

Février 1877

Wasserlauf:Doller, Fecht, Ill, Lauch, Liepvrette, Mossig, Rhin, Thur
Date:Am 12 / 2 / 1877
betroffenen Gemeinden:Illhaeusern, Strasbourg, Battenheim, Biltzheim, Réguisheim, Niederentzen, Rustenhart, Horbourg-Wihr, Andolsheim, Sundhoffen, Walbach, Wihr-au-Val, Turckheim, Ingersheim, Vieux-Brisach, Stosswihr, Soultzeren, Zimmerbach, Linthal, Logelheim, Munster, Gunsbach, Huningue, Geispolsheim, Illkirch-Graffenstaden, Fegersheim, Ohnenheim, Cernay, Lautenbach, Buhl, Issenheim, Merxheim, Colmar, Guémar, Ostheim, Lauthenbach-Zell, Ebersheim, Benfeld, Sand, Nordhouse, Bâle, Chalampé, Kembs, Ottmarsheim, Blodelsheim, Geiswasser, Kunheim, Marckolsheim, Schoenau, Rhinau, Gerstheim, La Wantzenau, Gambsheim, Offendorf, Drusenheim, Fort-Louis, Beinheim, Seltz, Munchhausen, Lauterbourg
Ursachen:Schmelzender Schnee / Tau - Starkniederschläge - Dauerregen -
Nachwirkungen:Umweltschäden - Funktionellen Schäden - Menschlichen Schaden - Sachschäden -
Quelle 1:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 240 D 1127.
 Ober Präsident Elsass-Lothringen an Bezirkspräsident Ledderhose. Betr. Hochwasserhein und Ill. Die Ill hat am 14. Nachts 12 Uhr bei Illhäusern mit 1,80 m ihren höchsten Stand erreicht (höchster Stand der Ill bei Illhäusern am 15. März 1876 : 1,90 m). Auch die Nebenflüsse der Ill sind heute Morgen im Fallen begriffen. Wie bis jetzt zu hoffen ist, werden die Hochwasser von Rhein und Ill in den Dimensionen von 1872 verlaufen.
Quelle 2:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 240 D 1127.
 Ober Präsident Elsass-Lothringen an Bezirkspräsident Ledderhose :––Betr. Hochwasser Rheiund Ill :––In Straßburg an der Königsbrücke stand die Ill heute Morgen auf 2,20 m (der höchste Stand im März 1876 : 2,63 m.). Die Zuflüsse, namentlich die Lauch, Fecht, Thur und Breusch sowie die Mossig waren sehr stark angeschwollen.
Quelle 3:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 240 D 1127.
 Bürgermeistereiverwalter Straßburg an Bezirkspräsidenten : Betr. Nach eben eingetroffenem Telegramm steht die Ill bei Illhäusern bei 1,10 m und ist noch stark im Steigen. Es ist deshalb ein Illhochwasser sehr wahrscheinlich. Bitte, die bedrohten Gemeinden zu informieren.
Quelle 4:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), Génie rural, Nr. 2.
 Wiesenbaumeister Colmar an Cultur-Ingenieur Colmar :––Betr. das Hochwasser der Ill am 14. u. 15. Februar 1877 auf der Strecke Battenheim-Bilzheim. Im Kreise Gebweiler : Das Wasser war bereits um ca. 40 cm gesunken, so dass ein Austreten auf früher überschwemmte Flächen, nicht mehr zu befürchten war. (…) Bei Regisheim war noch ein großer Teil von Wiesen und Ackerland an der Ill überflutet, jedoch hatte das Wasser nur die Höhe vom 16. Mai 1856 erreicht und die Dämme nicht beschädigt. (…) Auf em Damm längs der Ortslage lagen jedoch Faschienen zur Notwehr vorsorglich bereit. Zwischen Damm und Ortslage waren die Gärten mit Wasser bedeckt, das durch den Damm als Sickerwasser eingerungen war. Der Damm ist überhaupt für größere Fluten nicht hoch und stark genug, besonders wäre eine Erhöhung und Verlängerung am oberen Ende angezeigt. Abwärts von Regisheim war abgesehen von der unvermeintlichen Unterwassersetzung der nächst liegenden Ländereien besonderer Schaden nicht entstanden bis der Ortslage Niederenzen gegenüber, wo die Ill oberhalb der Brücke nach rechts ausgetreten war und außer einigen Ackerstücken auch die von Niederenzen auf Rüstenhart führende Straße beschädigt hatte. Sieben Straßenbäume waren fast entwurzelt. Wenn der enstandene Schaden auch fast als gerng bezeichnet werden kann, so ist doch zu bedenken, dass das Wasser nur 3 Meter hoch am Flusspegel der Niederenzener Brücke gestanden hat, während im verflossenen Jahr eine Höhe von 3,82 Meter erreicht worden ist. Wenn einesteils die Ursache des Übertritts an der betroffenen Stelle in der Beziehung bei a und in der Einengung des Wassers , welche in der Brücke entsteht, zu finden ist, so besteht doch der Augenschein, dass die bewegung des Wassers auf der Strecke zwischen Niederenzen und Bilzheim eine Verzögerung erfährt, die ihre Ursache in der vernachlässigten Räumung dieser sonst ziemlich geraden Strecke hat. (Dann folgen Hinweise zur Räümung des Flussbettes der Ill auf verschiedenen Strecken).
Quelle 5:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 8 AL 1.
 Telegramm Oberpräsident v. Möller an Bezirkspräsident : Ill bei Illhäusern 1,15m, noch stark am Wachsen. Höchster Stand voriges Jahr 1,90m.
Quelle 6:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), Génie rural, Nr. 2.
 Wiesenbaumeister Colmar an Cultur-Ingenieur Colmar : Betr. das Hochwasser der Ill am 14. u. 15. Februar 1877 auf der Strecke Battenheim-Bilzheim- im Kreise Gebweiler Ich ging nach Horburg, um dort bei den Illdämmen den Leuten bei Gefahr mit Rat und Tat zu helfen. Dort angekommen fand ich nur noch wenige Arbeiter vor. Indem die größte Gefahr in der Nacht vom 14. auf den 15. von 10 Uhr bis 12 Uhr war. Der Bürgermeister musste mit den Glocken stürmen lassen, um rasche Hilfe herbeizurufen. Die Leute erschienen rasch und haben fleißig an den gefahrvollen Stellen am rechten Illufer gearbeitet, so dass es nicht zum Ausbruch kam. Die schlimmtste und gefährlichste Stelle ist der unregelmäßige Bogen unten, wo jetzt gebaut wird. Die Erfahrung an Ort und Stelle gelehrt, dass diese Stelle resp. der Damm auf der Stelle einhalten wird und zwar dadurch, dass das Wasser einem beständig großen Druck in den Winkel ausübt, wobei der Sturm ihm hilfreiche Hand leistet zum Durchbrechen durch die Bewegung der Baumwurzeln, welche durch und durch den Damm gewachsen sind. Ein ähnliches kam am 15. vor, weiter oberhalb dem Judenfriedhof; dort steht ein Weidenbaum an der auswärtigen Böschung. Durch die Bewegung der Wurzeln im Damm zeigte sich etwas Wasser, dass 4 cm stark und als zum Stopfen kamen war es schon 10-12 cm stark. Einige Eigentümer von Horburg gingen sofort beim Wachsen der Ill mit geladenen Gewehren an den Damm am linken Ufer unterhalb Andolsheim, wo der Damm im vorigen Jahr auch durchgebrochen ist und weil man glaubte, es sei damals durch böse Hand geschehen, haben sie diesmal den Damm ernstlich überwacht, haben aber zum größten Erstaunen gesehen, dass das nicht der Fall war, sondern dass der Damm zu schlecht und zu niedrig genbaut ist, denn ehe der Durchbruch diesmal stattfand, ging das Wasser 20 Meter lang unterhalb und 20 Meter oberhalb der Bruchstelle über den Damm. Am Morgen des 15. wollte ich versuchen diese Öffnung zu stopfen, war aber ohne größeren Kostenaufwand nicht möglich und weil das Wasser ohnehin am Sinken war, ießen wir es dabei bewenden. Ein Fabrikant wolle jetzt ein Gesuch bei der Bauverwaltung einreichen, sie solle sich der Sache annehmen. Man wolle ja bezahlen aber es sei nicht genug mit dem Syndikat, denn es solle ja gut und unter Aufsicht gemacht werden. Ähnlich wie hier ist der Damm auch unterhalb der Horburger Brücke auf dem linken Ufer wo, auch im vorigen Jahr, überlaufen und gebrochen. Gestern am 16. berichte ich, die Ill weiter und die Dämme bei Andolsheim und Sundhofen überall sehr schwach gebaut. Auf der Grenze zwischen Sundhofen und Logelnheim hat die Ill auf beiden Seiten in den Dämmen durchbrechen wollen, kam aber glücklicherweise nicht weit, indem die Leute sofort mit Dichlen, Pfählen und Mist bei der Hand waren, aber wenn das Steigen des Wassers noch eine Stunde zugenommen hätte, wo dann den Mist und Diehlen hernehmen? Dann folgt: Verweis darauf, die Vorländer abzuholzen und nur noch als Wiesen zu nutzen. Auch weil sonst zuviel gefälltes Holz liegen bleibt und bei Hochwasser an einzelnen Stellen sich feststezzt und zusätzlich gegen die Dämme drückt. Zudem bleibt so auch der Schlamm und, so dass man im Querprofil eine jährliche Erhöhung von 4-5 cm messen kann, also nach 20 Jahren 80 cm -1 Meter. „Bekommen die Dämme auf 20 Jahre gerechnet die Hälfte der Erhöhung?“
Quelle 7:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 8 AL 1.
 Kreisdirektor (Hans Freiherr von Hammerstein-Loxten) an Bezirkspräsidenten Ober-Elsass (Dr. Karl Adolph Ernst von Ernsthausen) : Nach kaum zweitägigem Regen schwollen in der Nacht vom 13. auf den 14. d.M. gleichzeitig die Gewässer des Rheins, der Ill und der Fecht zu bedenklicher Höhe an. Die Fecht erreichte ihren höchsten, dem des Vorjahrs kaum nachstehenden Stand am 14ten Abends, überschwemmte und überhäufte viele werthvolle Wiesen und zerstörte die massive Brücke bei Weier i/Thl. (gew. Vicinalwegs), welche zwischen dem nördlichen Landpfeiler und einem Strompfeiler in der Mitte der Längenachse nach auseinander riß. Die Brücke bei Walbach wurde mit Mühe gehalten, ebenso die bedrohte Fabrik und Schleuse? Des Herrn Kiener zur Hammerschmieden. Das neue Stauwehr des Logelbachs wurde ziemlich stark beschädigt aber der Hauptsache nach gehalten. Die verschiedenen Wehre in dem Parke des Fabrikanten Herzog, unterhalb Türkheim wurden teils zerstört, teils stark beschädigt, die Fabrik desselben oberhalb Ingersheim nur mit Mühe gehalten. - Im oberen Fechtgebiet wurde die Vicinalstraße oberhalb Stossweier auf etwa 30-40 Meter abgespült und auf das tiefer liegende Gelände gestürzt, dabei ein Haus mit einer Kuh verschüttet. Die Ill erreichte den höchsten Stand ebenfalls in der Nacht vom 14. auf den 15. Die neuen Deiche des IV. Syndikats zwischen Andolsheim und Horburg , hielten auch diesmal, ebenso die Uferbefestigungen oberhalb. Dagegen gelang es nur mit Aufbietung aller Kräfte den Strom unterhalb des Ladhofes in seinen Ufern zu halten und zwischen Horburg und dem Ladhof riß der Damm an der selben Stelle wie im Vorjahr, setzte die Weißgerbersche Fabrik bei Colmar unter Wasser und verursachte weitreichende Überschwemmung. Der Rhein endlich ist überall innerhalb der Hauptdämme geblieben, Dank der von allen Gemeinden betätigten sehr tüchtigen Hilfe. Insbesondere unterhalb Alt-Breisach, wo zur Zeit die Verbindung des Breisacher Zuleitungskanals zum Rhein-Rhone-Canal hergestellt wird, war die Gefahr zweitweise eine sehr goße. Die Höhe des Rheins bei Alt-Breisach stieg bis auf 4,41m gegen 5,50m im Vorjahr. Seit heute Mittag sind alle Gewässer bedeutend gefallen. Thur und Lauch haben hier überhaupt die Grenzen gewöhnlicher Hochwasser nicht überschritten.
Quelle 8:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Polizei-Kommissariat Münster-Winzenheim an Kreisdirektion Colmar : Durch den tagelang anhaltenden Regen im Münstertal ist das Wasser der Fecht über die Ufer getreten und hat die ganzen Wiesen entlang des Flusses überschwemmt; „jedenfalls ist so viel, wenn nicht mehr Wasser vorhanden, als im verflossenen Jahr.“ Heute Morgen, 3 Uhr, ist kurz hinter dem Ort Stossweier ein großes Stück aus der Straße nach Sultzeren weggeschwemmt worden; da ein Teil der neuen auf die alte Straße nach Sultzeren fiel, musste auch diese Straße gesperrt werden.
Quelle 9:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Bericht aus Colmar an Oberpräsidenten Elsass-Lothringen :––Nach kaum 2 tägigem Regen schwellen in der Nacht vom 13. auf den 14.2. gleichzeitig die Gewässer des Rheins, der Ill und der Fecht zu bedeutender Höhe auf. Die Fecht erreichte ihren höchsten Stand, dem des Vorjahres kaum nachstehender Stand am 14. Abends, überschwemmte viele wertvolle Wiesen und zerstörte die massige Brücke bei Weier i/Thl. , welche zwischen dem nördlichen Landpfeiler und einem Strompfeiler (?) in der Mitte der Länge nach auseinander riss. Die Brücke bei Walbach wurde mit Mühe gehalten, ebenso die bedrohte Fabrik und Schloß der Herren Kiener zur Hammerschmiede. Das neue Wehr des Logelbaches wurde ziemlich stark beschädigt, aber der Hauptsache nach gehalten. Die verschiedenen Wehre in dem Park der Fabrikanten Herzog unterhalb Türkheim wurden theils zerstört, theils stark beschädigt, die Fabrik derselben oberhalb Ingersheim nur mit Mühe gehalten werden. Im oberen Fechtgebiet wurde die Vicinalstraße Nr. 5b, oberhalb Stoßweier aus etwa 30-40 Meter abgespült und auf das tiefer liegende Gelände gestürzt, dabei ein Haus mit einer Kuh verschüttet. Die Ill erreichte den höchsten Stand ebenfalls in der Nacht vom 14. auf den 15. Die neuen Deiche des IV. Syndicats zwischen Rudelsheim und Horburg hielten auch diesmal, ebenso die Uferbefestigungen oberhalb. Dagegen gelang es nur mit Aufbietung aller Kräfte, den Strom unterhalb des Ladhofes in seinen Ufern zu halten und zwischen Horburg und dem Ladhof riss der Damm an derselben Stelle wie im Vorjahr, setzte die Weißgerbersche Fabrik bei Colmar unter Wasser und verursachte weitreichend Überschwemmung.
Quelle 10:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Bericht : Fuß-Gendarm der Gendarmerie Brigade in Elsaß-Lothringen, Kilpert in Winzenheim, an Kreisdirektion Colmar :––In Folge des Hochwassers der Fecht vom 13/14.2. ist die Vinicinalstraße von der Bezirksstraße Nr. 12, welche nach Zimmerbach führt, sowie die Fecht-Brücke auf der Kreisstraße Nr. 10, genannt „Oberbrücke“ in Turckheim, zerstört worden ist. In Folge dessen ist dort ein Fuhrwerk-Verkehr nicht mehr möglich. Die Sperrung genannter Straßen ist veranlasst.
Quelle 11:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 3 AL 1.
 Bericht : Fuß-Gendarm der Gendarmerie Brigade in Elsaß-Lothringen, Munk in Münster, an Kreisdirektion Colmar : In der Nacht vom 13. auf den 14.2. kam es in Stossweier zu einem Erdrutsch, verursacht durch das anhaltende stürmische Regenwetter. Betroffen war die Kreisstraße zwischen Stossweier und Sulzeren auf einer Länge von 32 bis 39 Metern und einer Tiefe von 8-10 Metern. Dabei wurde eine Scheune und Stallung von dem Erdrutsch begraben. Nach Mitteilung des Bürgermeisters von Stossweier, sollen schon letztes Jahr durch anhaltenden Regen Schäden an der Straße verursacht worden sein.
Quelle 12:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 8 AL 1.
 Guebwiller an Bezirkspräsident : Belchensee begann gestern überzutreten, in Folge sofortiger Öffnung sämtlicher Tunnelschleusen stieg die Lauch sehr schnell und verursachte großen Schaden. Gerrersche Fabrik Linthal größtenteils weggerissen, ein Holzhauer ertrunken. See jetzt ohne Gefahr.
Quelle 13:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), Génie rural, Nr. 2.
 Kreiswiesenbaumeister Colmar an Kultur-Ingenieur Colmar : Betr. das Hochwasser der Fecht am 14. u. 15. Februar 1877. Ich bereiste das Fechttal von Münster bis an den Ingersheimer Wald, immer dem Lauf der Fecht folgend. Das Wasser war zwar schon in seiner Hauptmasse verlaufen (16. und 17. Februar), jedoch immerhin noch so stark, dass an manchen Stellen noch gewehrt werden musste, wobei ich einigen Rat erteilen konnte. Die gefundenen Schäden alle aufzuführen dürfte hier zu weit führen, daher hebe ich nur folgende wesentliche Punkte hervor. 1 : Die von dem Hause F. Hartmann zu Münster neu aufgeführte und teils noch im Bau begriffene, in Mörtel mit horizontal geschichteten Bruchsteinen hergestellte, Ufermauern, welche sich von seinem untersten Etablissement in bedeutender Länge hinabziehen, sind stark beschädigt und teilweise gänzlich weggerissen. An einer Stelle ist die Erde der anstoßenden Grundstücke mehrere hundert Meter lang, ca. 30 Meter breit und 1 bis 1,30 m tief fortgewühlt und die Ufermauer bloßgestellt. Das ebenfalls neu erbaute steinerne Wehrsteht noch, die Ufermauern sind aber auch hier beschädigt. 2 : Im Bann von Günsbach ist zuerst die Fecht verstopft. Ungefähr der Ruhland’schen Getreidemühle gegenüber ergießt sich das Wasser über die Grundstücke auf beiden Ufern, insbesondere über die auf dem rechten Ufer gelegenen, dem Herrn J. Kiener (zu Walbach wohnhaft) gehörigen Wiesen. Derselbe hatte bereits Leute zur Abwehr des Wassers eingestellt. Ein Teil der Wiesen ist mit Steinen und Sand überschüttet. Auch unterhalb von Günsbach hat die Fecht Schaden getan, der aber auf ein ziemlich schmales Gebiet beschränkt geblieben ist, weil das ziemlich starke Seitengefälle des Fechttales keine allzu große Ausbiegung des Wassers zulässt. 3 : Bei Weier /T. ist die Brücke sehr beschädigt. Der südöstliche Pfeiler ist zur Hälfte weggerssen und mit ihm sind die aufruhenden Bogenteile eingestürzt. 4 : Abwärts von Weier/T. nimmt die Verwüstung wieder zu, welche besonders stark die Kiener’schen Besitzungen betrifft. Herr Kiener hatte Leute eingestellt, welche das Wasser wenigstens an der Fabrik (Hammerschmiede) zu bekämpfen suchten. Es fehlte an Holz und Faschienen, weshalb ich mich zum Bürgermeister von Walbach begab und ihm vorstellte, dass es doch in der Ordnung sei, den Hern Kiener Lieferung von Faschienen aus der Gemeindeholzung zu unterstützen, indem auch viele Eigentümer von Walbach mittleidend seien. Der Bügermeister versprach, sich der Sache anzunehmen und einen Beschluss des Gemeinderates herbeizuführen.. Dem Herrn Kiener sagte ich, dass wenn er ferneren technischen Rat und Hilfe bedürfe, er sich an Ihre Adresse wenden müsse, worauf er erwiederte, dass er das auch tun werde und soweit sein Besitz reiche, er eine durchgreifende Regulierung vornehmen und wenn nötig bis 30.000 Franken (24.000 M.) dafür aufzuwenden wolle. 5 : Aucvon Walbach abwärts bis zur Ableitung des Logelnbbaches bei Türkheim sind die Verheerungen groß. Vielfach hat die Fecht ein neues Bett gemacht und eine Menge Bäume entwurzelt. Die große Nässe und die noch immer starken Fluten ließen es nicht zu, sich über alle Einzelheiten genau zu informieren, dies wird erst nach Ablaufen der Gewässer möglich. 6 : Das Wehr der A. Herzog’schen Baumwollspinnerei zu Türkheim, wodurch der Logelbach abgeleitet wird, hat den Fluten widerstanden, nur die Ufer waren leicht beschädigt. Den mit der Entfernung der angetriebenen Bäume beschäftigten Arbeitern gab ich Anleitung zur Beschützung der Ufer mittelst angebundener Tannenbäume. 7 : Oben an Türkheim hat sich ein Joch der alten hölzernen Brücke gesenkt. Die neue eiserne Brücke beim Bahnhof ist unversehrt. 8 : Von der Obermühle bis zur hölzernen Brücke sind nur am linken Ufer Beschädigungen vorgekommen ; esonders im Bogen. Die hohen Ufer verhinderten hier eine weitere Ausdehnung des Wassers. 9 : Die Bachstrecke zwischen den beiden Türkheimer Brücken ist eine von den wenigen, welche unversehrt geblieben sind. 10 : Von Türkheim bis Ingersheim sind nicht nur die Ufer fast durchweg sehr beschädigt, sondern auch beide Wehre, desgleichen die Überreste der anderen früher bestandenen Wehre weggerissen. 11 : Oberhalb der Ingersheimer Brücke ist das Flussbett sehr versandet und unterhalb der Brücke hat das Wasser den Damm des rechten Ufers durchbrochen. Weiter abwärts ging das Wasser links über die Ländereien und im Wald floss es in vielen Richtungen so, dass man nicht durchkommen konnte. Ursprünglich teilte man mir mit, dass es oberhalb von Münster keine gravierenden Schäden gegeben habe. Erst nachträglich erführ ich, dass das Wasser auch im Tal von Sulzern nach Stossweier erheblichen Schaden angerichtet habe. Besonders muss hervorgehoben werden, dass fast durchweg die Verstopfungen des Bettes von den entwurzelten, vom Wasser mitgeführten Bäumen verursacht worden waren. Noch niemals habe ich einem Wasser von der Stärke der Fecht eine solche Menge Bäume entwurzelt gefunden. Vieles Gehölz war besonders an der Ingersheimer Brücke sitzen geblieben und die wesentlichste Ursache der dortigen Schäden geworden. Später kommende Beschauer werden aber schwerlich von dem Gehölze noch etwas gesehen haben, denn die ärmeren Einwohner von Ingersheim (welche das Holz als ute Beute betrachteten), war mit der Einheimsung eifrigst beschäftigt : Ähnlich ging es an anderen Orten zu. Außerdem wurde von den Leuten der Herren Fabrikbesitzer an der Räumung der schlimmsten Stellen eifrigst gearbeitet und zunächst die Bäume entfernt. Die Beobachtungen an der Fecht veranlassen mich auch an dieser Stelle zu wiederholen, was ich bereits früher aus ähnlichen Anlässen meiner vorgesetzten Behörde öfters gesagt habe, nämlich : "dass an Gebrigsbächen von gefährlichem Charakter alle Baumpflanzungen mindestens 2 Meter und je nach Umständen bis 5 Meter von der oberen Uferkante erntfernt bleiben müssen und an den Ufern auch Strauchbepflanzung an den Böschungen niemals geduldet werden dürften. Die Durchführung einer solchen Anordnung würde aber nur in Verbindung mit anderen gesetzlichen Maßregeln und unter Mitwirkung von Orts-Schau-Kommissionen zu erreichen sein. Solange der Ablauf der Gewässer im Sammelgebiet der Fecht nicht durch gr0ße künstliche Seen geregelt ist, werden sich voraussichtlich bei der jetzigen Verfassung des Bachbettes die Verheerungen oft wiederholen ; es sei denn, dass ein neues Bett angelegt würde, mit einem Profil von beistehenden Dimensionen und Befestigungen, wobei auch durch Kaskaden das Gefälle auf 1:1000 gebrochen werden müsste. Die horizontal geschichteten, in Mörtel aufgeführten Ufermauern, die das Haus Hartmann hat aufführen lassen, halte ich in mehrfacher Hinsicht bei einem so wilden Wasser, wie die Fecht das ist, für unpraktisch, vielmehr niedrige Ufermauern, mit auf die hohe Kante gesetzten Steinen und etwas zurückgelehnter böscungsartiger Außenfläche für billig und dauerhaft, weil die Steine quer gegen den Stromstrich stehen und niemals gehoben werden, auch von dem Druckwasser der Ufer und dem Frost nicht zu leiden haben, da sie in Mooslagerung trocken aufgeführt werden und dem Uferwasser Durchzug gestatten. Mauern in Mörtel mit horizontaler Schichtung werden an der Fecht nur dann ausfallen, wenn sie den höchsten Wasserstand überragen und hinter ihnen die Berg- oder Ufermauer drainiert ist." "
Quelle 14:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 7 AL 3.
 Auszug aus dem Protokolle der Sitzung vom 24. August 1877, Abschnitt VIII des Verwaltungsberichts, betreffend Wasserbau-Verwaltung, Bezirkstag des Unter-Elsass : « (...) Zu hoffen ist auch, dass in nächster Zeit durch den Breisacher Zweigkanal der Ill das Wasser, welches durch das Horburger-Wehr entnommen wird, wieder vollständig ersetzt werde. Die herzustellenden Rheinbauten, welche am 31. Dezbr. 1875 noch 6000 Meter betrugen, erreichten leider Ende 1876 in Folge der Hochwasser von März und Juni v. J. 10700 Meter und hat der große Wasserstand vom Februar d. J. den Rheinarbeiten weiteren Schaden zugefügt. Jedoch ist die Schäden an Brücken und Dämmen theilweise wieder hergestellt und sollen Ende 1878, wie die Verwaltung mittheilt, alle Wiederherstellungs-Arbeiten an den Rheinbauten vollendet sein. (...) »
Quelle 15:Presse, "Elsässer Journal", 16 février 1877.
 Aus Rappotlsweiler wird berichtet (14.2.) : Das Wasser der Ill und der Fecht, fortwährend stark im Steigen, steht auf 1,80 m am Pegel von Illhäusern. Das halbe Dorf steht unter Wasser und steigt letzteres immer noch (G. Fassil, Flußaufseher). Heute Morgen traf eine Depesche aus em Münstertal ein, wonach zwischen Münster und der Schlucht ein Erdrutsch sich ergeben und zwei an der Straße gelegene Gebäude vollständig verschüttet hat ; glücklicherweise befand sich kein lebendes Wesen darin ; über den Umfang der herabgestürtzen Erdmasse ist Näheres noch nicht bekannt, dieselbe wird auf 3000 bis 4000 cbm geschätzt. Die Communikation auf der Schluchtstraße ist unterbrochen.
Quelle 16:Presse, "Elsässer Journal", 17 février 1877.
 Man schreibt uns unterm 14. : "Durch anhaltenden Regen der letzten Tage ist die Fecht mächtig angeschwollen. In der Nacht vom 13. auf den 14. ist die Landstraße von Münster nach der Schlucht durch einen Erdsturz oberhalb von Stoßweier nicht weit von der protestantischen Kirche zerklüftet. Dieser Erdsturz traf ein Gebäude, das als Scheune und Stall diente, und kostete einer Kuh das Leben. Der Verkehr auf der Straße der Schlucht ist für einige Wochen unterbrochen. Man arbeitet eifrig am Wege von Stoßweier nach Sulzeren, um ihn wieder gangbar zu machen.
Quelle 17:Archives départementales du Haut-Rhin (ADHR), 8 AL 1.
 Telegramm Straßburg an Bezirkspräsident Colmar : Heute Morgen hat Rhein bei Hüningen mit 4,85m höchsten Stand erreicht, fällt seitdem.
Quelle 18:Presse, "Elsässer Journal", 17 février 1877.
 Man schreibt uns vom 15.2. : "Ein Tag banger Sorge ist vorüber, zum Glück, ohne dass die drohenden Gefahren mit all ihren Schrecken eingetreten. Nachdem gestern Mittag [14.2.] die ersten Mitteilungen über das Anwachsen des Rheins hierher gelangt, machten weitere Meldungen die Alarmierung der Rheingemeinden erforderlich und wurden auf der ganzen Linie von der Straßburger Grenze bis zur Rheinauer Mühle die Nacht auf den Dämmen gewacht und an den bedrohten Stellen Erhöhungen und Befestigungen vorgenommen. Als Berichterstatter heute Morgen die Gemeinden Gerstheim, Drusenheim, Rheinau und Dieboldheim besuchten, zeigten sich überall an den schwachen Stellen vortreffliche Schutzwehre aus Faschinen und Boden und fand sich ein trefflicher Geist unter den arbeitenden Mannschaften. Einer neuen Organisation zufolge waren die Einwohner in Abteilungen im Voraus eingeteilt, jeder Gemeinde unter ihrem Bürgermeister ein bestimmter Teil des Rheindamms zum Schutz überwiesen und die Ablösung so vorbereitet, dass immer frische Kräfte zur Verfügung standen. Der Rhein erreichte fast die Höhe von 1872 und bedrohte ernstlich die Stelle oberhalb der Rheinauer Mühle, wo 1874 ein Durchbruch stattfand. Unterhalb der Rheinauer Brücke arbeiteten mit Aufopferung über 100 Leute, um einen Querdamm vor der Brunnenwasserbrücke zu halten, durch welche beim Durchbruch des Damms der Rhein sich über die Markung und den Flecken Rheinau ergossen hätte. Bis heute Abend hielt die Arbeit stand, obgleich die Fluten mit immer erneuter Kraft an das schwache Bollwerk anstürmten. Soeben trifft die Nachricht ein, dass der Rhein bei Breisach am Fallen ist.
Quelle 19:DDT 67, Fluvial.IS, "Cartographie des zones inondables du Giessen et de la Lièpvrette selon l’approche hydromorphologique", Strasbourg, 3 mars 2011.
 Lièpvre : inondation et tempête pendant près de 3 semaines. Ponts et vannes emportés. Un tisserand noyé. Cours d’eau concerné : Lièpvrette.
Quelle 20:Presse, "Elsässer Journal", 21 février 1877.
 Auch die sonst so harmlose Doller war angeschwollen und hatte die Umgegend von Illzach in einen See verwandelt.
Quelle 21:Presse, "Elsässer Journal", 17 février 1877.
 Hier steigen die Gewässer der Ill zusehends. Gestern Abend 5 Uhr waren sie noch 30 cm. Unter dem Stand von 1852. Die Straße von der Brücke zum Bahnhof von Geispoltsheim steht größtenteils unter Wasser und zu Fuß ist der Verkehr unterbrochen. Die Ill hat diesen Morgen um 9 Uhr den Wasserstand von 1852 erreicht. Zwischen Illkirch und Grafenstaden errichtet man an verschiedenen Stellen Dämme von Erde, um das Wasser zu verhindern, die Staatsstraße zu überschwemmen. Zwischen Fegersheim und Ohnenheim ist dieselbe jedoch total überschwemmt. Die Einwohner letzterer Gemeinde haben ihr Vieh in aller Eile nach Fegersheim gebracht. Die Ill hat eine Chausse im Wald von Ichtratzheim durchbrochen und sich über die Ebene hin verbreitet.
Quelle 22:Presse, "Elsässer Journal", 21 février 1877.
 Die Thur erreichte bei Cernay fast die Höhe des vorigen Jahres und riß einen Teil der kaum vollendeten Dämme weg, überflutete viele Wiesen und Gärten mit Sand.
Quelle 23:Presse, "Elsässer Journal", 20 février 1877.
 Wie schon im Voraus gesagt, erreichte der Rhein abwärts Straßburg infolge der hochangeschwollenen Seitenzuflüsse einen relativ viel höheren Stand, als in der oberen Strecke. Bei Münchhausen am Rheindamm, neben der Brücke über den Sauerbach, blieb der höchste Wasserstand sogar mit 21 cm unter jenem vom Juni 1876.
Quelle 24:Presse, "Elsässer Journal", 21 février 1877.
 Am Morgen des 14. strömte die Lauch, welche gleich der Thur in der Ebene von Colmar in die Ill fällt, mit furchtbarer Gewalt einher, brachte viel Holz mit sich herab, zerstörte zwei Gebäude der Fabrik der Herren Gerrer und Marvillet zu Sengeren, richtete zu Lauterbach und Bühl große Verheerungen an, setzte einige Gebäude unter Wasser, warf andere nebst einigen Brücken nieder, schonte zwar in Gebweiler Brücken und Dämme, fand aber Widerstand an der Grenze der Gemeinden Gebweiler und Issenheim, warf sich nun auf die Hartmann'sche Fabrik, zerstörte das Wohnhaus, überschwemmte das Erdgeschoß in den anderen Gebäuden und machte das Land zwischen Issenheim und Merxheim zum See.
Quelle 25:Presse, "Elsässer Journal", 17 février 1877.
 Gebweiler.- Der seit vier Tagen ununterbrochene Regen, so schreibt das "Gebweiler Kreisblatt", und das Schmelzen des Schnees auf den Bergen haben die Lauch so angeschwellt, dass sie in der nacht vom 13. auf den 14. und am 14. wütend und große Mengen im Tal fortgerissener Scheiter und Balken mit sich führend bei uns vorüberströmte und das ganze Land zwischen Issenheim und Merxheim, sowie letzeteren Ort selbst überschwemmte. Den schlimmsten Schaden hat das Übertreten des Belchensees und das dadurch verursachte Anwachsen der Lauch angerichtet.
Quelle 26:Presse, "Elsässer Journal", 21 février 1877.
 Trotzdem, daß die Fecht nahezu die Höhe des vorigen Jahres erreichte, gelang es ihr nicht, die seither am Logelbach errichteten Dämme und Schwellen mit fortzureißen, dagegen richtete sie bei Münster ziemlich großen Schaden an und setzte Gemar und Ostheim unter Wasser.
Quelle 27:Journal, "Elsässer Journal"
 Zu Gemar erreichte die Fecht die Höhe von 2,80m, was nicht einmal beim Hochwasser im vorigen Jahr geschehen war, als täglich mehr als 5 Millionen cbm Wasser durchflossen. Das Land zwischen Fecht und Ill sah aus wie ein großer See. Hätte aber der Lauf der Ill demjenigen der Fecht irgend einen Widerstand entgegengesetzt, so wäre schwerer Schaden entstanden. Allein der Regen hörte auf und nun scheint alles in den gewöhnlichen Stand zurückzutreten.
Quelle 28:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 398 D 901.
 Verordnung über den Nachrichtendienst bei Hochwasser des Rheins, der Ill, Thur, Fecht, Leber, Breusch, Zorn und der Moder, erlassen von dem Ministerium für Elsass-Lothringen am 29. Januar 1902, Straßburg, Elsässische Druckerei, vormals G. Fischbach, 1902 : Uebersicht der höchsten Wasserstände der Rheinhochwasser von 1851 bis 1900. Cf. Tableau 1 ci-dessus.
Quelle 29:Archives départementales du Bas-Rhin (ADBR), 398 D 901.
 Verordnung über den Nachrichtendienst bei Hochwasser des Rheins, der Ill, Thur, Fecht, Leber, Breusch, Zorn und der Moder, erlassen von dem Ministerium für Elsass-Lothringen am 29. Januar 1902, Straßburg, Elsässische Druckerei, vormals G. Fischbach, 1902 : « (...) Im „Centralbureau für Meteorologie und hydrographie im Großherzogthum Baden“ zu Karlsruhe ist eine Reihe von hochwassern des Rheins vergleichend untersucht worden, nämlich: 1. Die hochwasser vom Mai 1872, März 1876, Februar 1877, Oktober-November 1880, November 1882, Dezember 1882 und März 1896, welche hauptsächlich durch Anschwellungen der Zuflüsse aus dem Schwarzwalde und den Vogesen beeinflusst waren; 2. Die hochwasser vom Juni 1876, Juni 1878 und September 1881, welche insbesondere durch eine von Waldhut herabrückende hochwasserwelle hervorgerufen sind, bei welchen also das Verhalten der Zuflüsse aus dem Schwarzwalde und den Vogesen nur von unterordneten Einflüsse war. »
Quelle 30:Presse, "Elsässer Journal", 21 février 1877.
 Die Ill, welche durch ihre Zuflüsse stark angeschwollen war, stieg sehr bedeutend und verheerte die Umgegend von Horburg.
Quelle 31:Presse, "Elsässer Journal", 20 février 1877.
 Illhäusern - man schreibt uns unterm 17.: "Unser panischer Schrecken der letzten Tage legt sich wieder. Die Gewässer der Ill sinken und für den Augenblick halten wir alle Gefahr für überstanden. Einige Gäßchen längs dem Fluss waren überschwemmt, aber der größere Teil des Dorfs blieb verschont.
Quelle 32:Presse, "Elsässer Journal", 21 février 1877.
 Im Unter-Elsaß trat die Ill an mehreren Stellen über die Ufer, u.a. zu Ebersheim, bei Fegersheim, zu Ohnenheim, setzte die Eisenbahn unter Wasser und überschwemmte bei Straßburg zum Teil Graffenstaden, den Neuhof und das Neudorf. Auch andere Teile der Ebene befanden sich unter Wasser.
Quelle 33:Presse, "Elsässer Journal", 17 février 1877.
 Die Ill ist ebenfalls weit über ihre Ufer getreten und sind die zum Rhein führenden Straßen von Nordhausen, Erstein, Sand und Bennfeld schwer oder gar nicht zu passieren.
Quelle 34:Presse, "Elsässer Journal", 18 février 1877.
 Wie wir gestern andeuteten, stieg die Ill noch bis spät in die Nacht , allein diesen Morgen ist ein leichtes Sinken bemerklich, trotz des gestern Abend 8 Uhr niederrasselnden sinflutlichen Regens, während dessen starke Windstöße, Blitze und Donnerschläge bemerkt wurden. Vor dem Spitaltor stehen noch große Strecken unter Wasser; vor dem Weißturmtor an der Lingoldsheimer Straße brach ein am "Jäggräbel" errichteter Damm und wurden die benachbarten Grundstücke überschwemmt. Weiterhin gegen die Grüne Warte zu, ist die Straße noch immer unter Wasser. In der Stadt stehen die Ausladeplätze ganz unter Wasser und diesen Morgen noch wuschen die Fluten der Ill den Fuß der Militärwaschanstalt, sowie der Feuerspritzenremise im Finkweier. Viele in der Nähe der Ill liegenden Keller haben Wasser und überall sind die Aussaugepumpen emsig an der Arbeit.
Quelle 35:Presse, "Elsässer Journal", 17 février 1877.
 Im Innern der Stadt stehen alle Leinpfade und Ausladeplätze unter Wasser; am Finkweilerstaden kommt das Wasser bis an das neue Feuerspritzenhaus, dem protestantischen Seminar gegenüber ist der Staden überschwemmt und das Wasser hat das Trottoir an der Militärwäscherei erreicht. Vor dem Weißturmtor, auf dem grünen Berg, auf der Lingolsheimerstraße, vor dem Spitaltor, auf der Metzgerau sind große Strecken Felder und Wiesen überschwemmt. Der Holzplatz des Hr. Barth unter anderen steht ganz unter Wasser. Vor dem Fischertor hat, wie voriges Jahr, der hölzerne Leinpfad sehr gelitten.
Quelle 36:Presse, "Elsässer Journal", 16 février 1877.
 In Straßburg im Innern der Stadt läuft die Ill über alle Leinpfade. Im Weichbild steigen alle Gewässer und wird ihr Austritt befürchtet.
Quelle 37:Presse, "Elsässer Journal", 13 février 1877.
 Hochwasser - seit gestern hat die Ill die Leinpfade überschwemmt und vor dem Fischertor z.B. stehen die Festungsgräben ganz unter Wasser.

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